und los geht’s!

 

der tag auf den wir so lange hingefiebert haben war gekommen. aufregung. vorfreude. bei den kleinen und den großen. die nacht vor der abreise war ich etwa 57 mal wach. mindestens. doch als der wecker klingelte und ich mit dem gedanken aufstehen konnte „heute geht’s los!“ und war erstmal alles fein!

als erstes, für den überblick, zu unseren reisefakten.
die strecke: düsseldorf – dubai – johannesburg.
abflug am frühen nachmittag.
die flugplanung war kinderfreundlich gewählt und ließ schon darauf schließen, dass es wieder ganz gut laufen könnte für die kleinen und uns, den stressfaktor und den entspanntheitspegel.
nach einem kurzen frühstückchen und einem letzten ‚haben wir alles check‘ hat mein vater uns zum flughafen gebracht – klingt recht entspannt, war es eigentlich auch aber dieses mal war ich doch etwas aufgeregt. immerhin waren es dieses mal knapp 2 monate die wir unterwegs sein würden und ja, auch die große frage, ob es wirklich so cool wird mit zwei kleinen kindern zu fliegen, besorgte mich ein bisschen.
angekommen am flughafen war meine aufregung doch recht schnell verflogen – oder verdrängt. dank einer sorgfältigen gepäckorganisation {unser aufgabegepäck bestand aus zwei grossen reisetaschen und einer kleinen. das handgepäck: jeder ein rucksack sowie der kinderwagen der am gate abgegben wurde) war der check-in, die sicherheitskontrolle, letztes windeln wechseln auf festem boden und das boarding {wie eigentlich immer} unproblematisch und ging recht flott. an dieser stelle der hinweis an alle, die mit ihren kindern nach südafrika fliegen möchten : ihr braucht eine internationale geburtsurkunde für die kids, sonst kommt ihr nicht in den flieger!
so und dann? ein riesen vogel wartete auf uns – einer den ich bisher gemieden habe weil ich dachte, hey dieses riesen flugzeug soll echt fliegen?! dank der kids hatte ich aber gar keine gelegenheit mich mit weiteren gedanken abzulenken und einmal auf unseren plätzen im riesigen A380 angekommen konnte nun der gemütliche teil beginnen. wenn denn alles gut geht. wir haben also die kinder mit snacks und spielzeug versorgt {bzw versorgen lassen, denn davon gabs einiges} und es uns in unserer familyreihe ein bisschen gemütlich eingerichtet. kurz nach dem start merke ich schon, dass das bedenken gegenüber dem großen vogel völlig unberechtigt war – so ruhig und komfortabel bin ich lange nicht geflogen.
aber ihr kennt das sicher, kein flug ohne anekdötchen. hier eins aus der reihe ‚eltern entspannt euch mal!‘
wir haben schon einmal auf der reise nach bali feststellen müssen, dass es leute gibt, die ihren eigenen stress gerne auf die kinder abladen und sich dann wundern, wenn das kind durchdreht, keinen bock hat, rumschreit und weder schlafen noch sitzen oder essen will. komisch ist das nicht, oder? da nützt auch kein gut zu reden mehr, wenn im nächsten satz der vorwurf an das nervige kind mitschwingt… wieso macht man denn dann so eine reise?
einen ähnlichen fall hatten wir dieses mal auch.
neben uns saß eine mama, die, so hatte man sofort mitbekommen, alleinerziehend ist und mit ihrer 2 jährigen tochter den weg nach australien antrat. so ziemlich jeder um unsere reihe herum hat dies mitbekommen. zwei monate wird sie mit ihrer tochter durch australien reisen. zwei. monate. und gerne auch noch neuseeländischen boden erkunden. sie sei ja eine reisefrau. soweit ist ja eigentlich nichts schlimmes dabei. eigentlich. denn dann packte sie einen aufblasbaren kindersitz aus & erzählte allen die es nicht wissen wollten, wie wahrscheinlich es ist, dass bei turbulenzen das kind auf dem schoss der eltern und mit dem normalen gurt zerquetscht werden würde. hat sie gelesen, auf einer der vielen websites. was man da nicht alles liest. oh die statistik… ach ja, auch gut: kinder würden ja nur angeschnallt, damit sie in einem solchen fall nicht quer durch das flugzeug geschleudert werden und andere passagiere gefährden könnten. ‚ah ja!?‘ dachte ich und schaute kurz zu phil rüber, der seine augen verdrehte und mir telepathisch mitteilte, keine sorge, du bist keine schlechte mutter, nur weil du kein mobile hüpftburg für die kinder mit dir herumschleppst.
nachdem diese mama dann beim start ihr kind, wohlbemerkt grade zwei jahre, über sämtlichen eventuell eintretenden körperlichen veränderungen aufgeklärt hatte, das kind völlig verängstigt in seiner hüpf… äh seinem reisekindersitz versank & der arme direkte nachbar {es stellte sich später heraus, dass er pilot ist} über das komplettes privatleben von mama und kind {und natürlich dem erzeuger – dieser sei echt unfähig, weil das kind bei ihm völlig unsicher sei, denn er hat nicht die fähigkeit wie sie, gefahren zu erkennen bevor sie passieren, das kann eben nicht jeder} informiert hatte, die kleine währenddessen mindestens 3 mal ihre apfelschorle verschüttete und die mama dann irgendwann ziemlich entnervt und leicht überfordert versuchte, ihre überfürsorglichkeit gegenüber ihrem sitznachbar-pilot zu rechtfertigen – denn der hatte sie mittlerweile darüber aufgeklärt, dass die hüpfburg und ihre statistiken völliger unsinn seien.
als R bald drauf im baby bassinet einschlief, E ihre geschenke & das kinderessen und ja, auch den disney channel, genossen hatte, phil & ich tatsächlich ein weinchen trinken und den geburtstagskuchen, den wir noch nachträglich für R bekommen hatten, genießen konnten, und die mama mit großem aufsehen die kleine wickeln ging, schaute mich der sitznachbar-pilot an und:
’na, sie haben aber schon sehr entspannte kinder!‘
ich antwortete ’sagen sie das aber nicht zu laut, ich möchte mein glück nicht herausfordern! aber meistens machen die kleinen das gut mit hier!‘
er: ‚ihr reist also öfter, hm?‘
ich nickte.
‚das merkt man!‘ erwiderte er mir lächelnd.
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ja, wir hatten wohl glück, oder wir haben gut geplant, oder beides. wir versuchen zumindest immer, die reisezeiten auf die kinder abzustimmen, auch wenn das hier und da ein paar euro mehr bedeutet. wir versuchen unseren stress nicht auf die kinder abzuladen und eins ist eh klar: schimpfen nützt in absolut allen fällen nichts, schließlich haben die kinder es sich nicht ausgesucht mit uns zu reisen sondern wir haben es für sie entschieden. wir lesen keine statistiken um uns selbst zu beunruhigen und wir behalten die nerven, oder versuchen dies so gut es geht! wenn ich all das nicht hinbekommen würde, dann sollte ich es besser lassen, oder? wir sind jedenfalls ganz stolz auf unsere zwei kleinen reisemäuse die wirklich beide flüge und den zwischenstopp in dubai ohne nörgeln mitgemacht haben. damit wollen wir nicht angeben, wir beschönigen auch nichts. wir möchten einfach nur darauf hinweisen, dass die eltern es in der hand haben, wie die kinder auf reisen reagieren und agieren. und wir möchten die jenigen unter euch, die immer gerne gereist sind und nun vor der frage stehen ‚kann ich das auch mit kindern?‘ ermutigen, dass es mit der richtigen planung und nötigen ruhe auch fernreisen kein problem sind – auch ohne auswendig gelernte statistiken und mobiler hüpfburg.
infos zum video:
pullover von E – grey label via fräulein&matrose
rucksack von E – affenzahn
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4 Comments

  • Wir reisen auch gerne, auch gern mit Kind (und bald wohl mit Zweitem) – letzten Sommer sind wir ein Monat durch Südengland gereist, mit VW Bus bzw. später mit Zelt, für manche undenkbar, die wollten sich schon den „langen“ Flug nach England (von Österreich) nicht antun – aber wie du schreibst: so entspannt die Eltern sind, so entspannt ist auch das Kind! Manche sind ja bei einer Ubahnfahrt durch Wien schon so nervös, denen sollte man dann von Reisen mit Kind abraten 😉
    Bin schon gespannt, was ich noch alles lesen werde über eure Reise, genießt sie!!! lg Ulli

    • lieben dank für deine Worte, ulli!
      Südengland mit dem bulli – das klingt so wunderbar! sollten wir auch mal auf unsere liste schreiben 😉
      alles liebe (vor allem mit dem zweiten – es wird nur NOCH besser 😉 )
      claudi
      xx

  • Was für ein toll geschriebener und ehrlicher Beitrag! Ich wünsch Euch ne tolle und einzigartige Zeit!

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