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südafrika

der wohl kürzeste auslandsbesuch

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habt ihr schon mal vom sani pass gehört? falls nicht, solltet ihr diesen abstecher auf jeden fall in eurer reiseroute durch südafrika einplanen, denn der panoramablick von dort oben ist unbeschreiblich schön. voraussetzung: ein 4×4 wagen. das denn hoch kommt nur, wer mit einem allradantrieb unterwegs ist und starke nerven hat (alternativ kann man an vielen unterkünften aber auch eine tour mit fahrer buchen).
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nachdem ihr die südafrikanische grenze passiert habt beginnt die abenteuerliche fahrt duch zunächst 20 km niemandsland. die staubige straße schlängelt sich durch das saftig grüne tal, hier und da ein wasserfall aber weit und breit kein mensch. je höher man kommt, desto atemberaubender wird die sicht und schmaler der pass. es holpert und wackelt. die kinder quiecken vor freude.
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oben angekommen befindet man sich auf mehr als 2000m über dem meeresspiegel und vor der lesothischen grenze. mit einem weiteren stempel im pass betritt man sehr ursprünglichen boden. hier oben, in direkter grenznähe trifft man ausschliesich auf einige bauern, die obst, getränke und ein paar souvenirs verkaufen – ansonsten führt die strasse kilometerweit durch das grosse nichts. wer will kann auf einer very basic campsite übernachten oder eben, nach dem kürzesten auslandsbesuch wieder zurück nach südafrika fahren. TSAMAEA KA KHOTSO {go in peace} das fällt nicht schwer, denn irgendwie ist alles mit einem blick von dort oben sehr friedlich….
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angekommen in südafrika

TLO_ZA-9874die erste nacht verbrachten wir in einer kleinen lodge in der nähe des flughafens in jo’burg, denn nach dem langen flug wollten wir die kleinen nicht mit einer direkten autofahrt überfordern. der erste tag bestand also aus schlafen, spielen, essen und noch mehr wachsender vorfreude auf unsere erste reiseetappe – denn am nächsten morgen wurden wir von einem fahrer abgeholt und zu unserem 4×4 base camp gebracht. in kooperation mit kwenda safari hatten wir einen camper gemietet. an dieser stelle ein ganz grosses dankeschön an wilhelm (unser ansprechpartner aus dem im deutschen büro von kwenda safari) für deine hilfe und die organisation – alles hat einwandfrei geklappt. nun konnte die fahrt also losgehen!

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nachdem wir am base camp ausführlich über die ausstattung unseres campers informiert wurden ging es gen süden. vor uns lagen knapp 5 std autofahrt und das grosse abenteuer. unser ziel: die drakensberge. phil war bereits 2013 auf einer fotoproduktion dort und schwärmte seitdem von der majestätisch schönen berglandschaft. ich war damals hochschwanger mit E, verliebte mich in die fotos und wir beschlossen sofort, dass wir irgendwann zusammen mit unseren kleinen längere zeit durch dieses wunderschöne land reisen wollen. und nun ist es soweit. ich kanns immer noch nicht richtig fassen!
kaum hatten wir jo’burg hinter uns gelassen schliefen die beiden kleinen ein und während das radio vor sich hin dudelte schweiften meine blicke über die weiten der felder mit ihren vielen rinderherden. nur einige kleine dörfer hier und da, sonst nichts als weites land. und irgendwann in der ferne die ersten berge, umschlossen von massiven wolkenbildern und regenfeldern. je näher wir kamen desto grüner wurde es – sattes saftiges grün. hier und da die ersten wilden tiere – affen, zebras und wunderschöne bunte vögel.
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kurz vor dem royal natal national park am fuße des sogenannten „amphitheather“, unser erstes ziel im norden der drakensberge, haben wir noch eingekauft & erreichten unser campsite als es schon dämmerte. aufbauen des dachzelte, kochen mit kopfleuchten und ein erstes abendessen unter dem sternenklaren himmel – ein aufregender aber wunderschöner start in unsere zweiwöchige campingzeit.
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den nächsten tag ließen wir ebenfalls noch ruhig angehen – es war ein sonniger tag, die kleinen spielten mit allem was die natur so hergab und erkundeten das gelände auf ihre weise. wir frühstückten und planten die weiteren tourdaten & wanderrouten, machten eine kleine tour an einem kleinen fluss entlang, begrüßten ein paar neue tierische freude und kauften unsere ersten erinnerungsstücke ein. slow living at it’s best!
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während ich die kinder und den papa beobachtete musste ich mich zwischendurch kneifen um zu realisieren, dass das wirklich echt ist! ich bin unglaublich dankbar, dass wir die möglichkeit haben unsere träume zu leben.  und wenn ich in die strahlenden augen von den kleinen schaue weiß ich ganz genau, dass nicht nur wir diese zeit in vollen zügen genießen.
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kleider der mädchen – liilu kid

 

 

 

und los geht’s!

 

der tag auf den wir so lange hingefiebert haben war gekommen. aufregung. vorfreude. bei den kleinen und den großen. die nacht vor der abreise war ich etwa 57 mal wach. mindestens. doch als der wecker klingelte und ich mit dem gedanken aufstehen konnte „heute geht’s los!“ und war erstmal alles fein!

als erstes, für den überblick, zu unseren reisefakten.
die strecke: düsseldorf – dubai – johannesburg.
abflug am frühen nachmittag.
die flugplanung war kinderfreundlich gewählt und ließ schon darauf schließen, dass es wieder ganz gut laufen könnte für die kleinen und uns, den stressfaktor und den entspanntheitspegel.
nach einem kurzen frühstückchen und einem letzten ‚haben wir alles check‘ hat mein vater uns zum flughafen gebracht – klingt recht entspannt, war es eigentlich auch aber dieses mal war ich doch etwas aufgeregt. immerhin waren es dieses mal knapp 2 monate die wir unterwegs sein würden und ja, auch die große frage, ob es wirklich so cool wird mit zwei kleinen kindern zu fliegen, besorgte mich ein bisschen.
angekommen am flughafen war meine aufregung doch recht schnell verflogen – oder verdrängt. dank einer sorgfältigen gepäckorganisation {unser aufgabegepäck bestand aus zwei grossen reisetaschen und einer kleinen. das handgepäck: jeder ein rucksack sowie der kinderwagen der am gate abgegben wurde) war der check-in, die sicherheitskontrolle, letztes windeln wechseln auf festem boden und das boarding {wie eigentlich immer} unproblematisch und ging recht flott. an dieser stelle der hinweis an alle, die mit ihren kindern nach südafrika fliegen möchten : ihr braucht eine internationale geburtsurkunde für die kids, sonst kommt ihr nicht in den flieger!
so und dann? ein riesen vogel wartete auf uns – einer den ich bisher gemieden habe weil ich dachte, hey dieses riesen flugzeug soll echt fliegen?! dank der kids hatte ich aber gar keine gelegenheit mich mit weiteren gedanken abzulenken und einmal auf unseren plätzen im riesigen A380 angekommen konnte nun der gemütliche teil beginnen. wenn denn alles gut geht. wir haben also die kinder mit snacks und spielzeug versorgt {bzw versorgen lassen, denn davon gabs einiges} und es uns in unserer familyreihe ein bisschen gemütlich eingerichtet. kurz nach dem start merke ich schon, dass das bedenken gegenüber dem großen vogel völlig unberechtigt war – so ruhig und komfortabel bin ich lange nicht geflogen.
aber ihr kennt das sicher, kein flug ohne anekdötchen. hier eins aus der reihe ‚eltern entspannt euch mal!‘
wir haben schon einmal auf der reise nach bali feststellen müssen, dass es leute gibt, die ihren eigenen stress gerne auf die kinder abladen und sich dann wundern, wenn das kind durchdreht, keinen bock hat, rumschreit und weder schlafen noch sitzen oder essen will. komisch ist das nicht, oder? da nützt auch kein gut zu reden mehr, wenn im nächsten satz der vorwurf an das nervige kind mitschwingt… wieso macht man denn dann so eine reise?
einen ähnlichen fall hatten wir dieses mal auch.
neben uns saß eine mama, die, so hatte man sofort mitbekommen, alleinerziehend ist und mit ihrer 2 jährigen tochter den weg nach australien antrat. so ziemlich jeder um unsere reihe herum hat dies mitbekommen. zwei monate wird sie mit ihrer tochter durch australien reisen. zwei. monate. und gerne auch noch neuseeländischen boden erkunden. sie sei ja eine reisefrau. soweit ist ja eigentlich nichts schlimmes dabei. eigentlich. denn dann packte sie einen aufblasbaren kindersitz aus & erzählte allen die es nicht wissen wollten, wie wahrscheinlich es ist, dass bei turbulenzen das kind auf dem schoss der eltern und mit dem normalen gurt zerquetscht werden würde. hat sie gelesen, auf einer der vielen websites. was man da nicht alles liest. oh die statistik… ach ja, auch gut: kinder würden ja nur angeschnallt, damit sie in einem solchen fall nicht quer durch das flugzeug geschleudert werden und andere passagiere gefährden könnten. ‚ah ja!?‘ dachte ich und schaute kurz zu phil rüber, der seine augen verdrehte und mir telepathisch mitteilte, keine sorge, du bist keine schlechte mutter, nur weil du kein mobile hüpftburg für die kinder mit dir herumschleppst.
nachdem diese mama dann beim start ihr kind, wohlbemerkt grade zwei jahre, über sämtlichen eventuell eintretenden körperlichen veränderungen aufgeklärt hatte, das kind völlig verängstigt in seiner hüpf… äh seinem reisekindersitz versank & der arme direkte nachbar {es stellte sich später heraus, dass er pilot ist} über das komplettes privatleben von mama und kind {und natürlich dem erzeuger – dieser sei echt unfähig, weil das kind bei ihm völlig unsicher sei, denn er hat nicht die fähigkeit wie sie, gefahren zu erkennen bevor sie passieren, das kann eben nicht jeder} informiert hatte, die kleine währenddessen mindestens 3 mal ihre apfelschorle verschüttete und die mama dann irgendwann ziemlich entnervt und leicht überfordert versuchte, ihre überfürsorglichkeit gegenüber ihrem sitznachbar-pilot zu rechtfertigen – denn der hatte sie mittlerweile darüber aufgeklärt, dass die hüpfburg und ihre statistiken völliger unsinn seien.
als R bald drauf im baby bassinet einschlief, E ihre geschenke & das kinderessen und ja, auch den disney channel, genossen hatte, phil & ich tatsächlich ein weinchen trinken und den geburtstagskuchen, den wir noch nachträglich für R bekommen hatten, genießen konnten, und die mama mit großem aufsehen die kleine wickeln ging, schaute mich der sitznachbar-pilot an und:
’na, sie haben aber schon sehr entspannte kinder!‘
ich antwortete ’sagen sie das aber nicht zu laut, ich möchte mein glück nicht herausfordern! aber meistens machen die kleinen das gut mit hier!‘
er: ‚ihr reist also öfter, hm?‘
ich nickte.
‚das merkt man!‘ erwiderte er mir lächelnd.
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ja, wir hatten wohl glück, oder wir haben gut geplant, oder beides. wir versuchen zumindest immer, die reisezeiten auf die kinder abzustimmen, auch wenn das hier und da ein paar euro mehr bedeutet. wir versuchen unseren stress nicht auf die kinder abzuladen und eins ist eh klar: schimpfen nützt in absolut allen fällen nichts, schließlich haben die kinder es sich nicht ausgesucht mit uns zu reisen sondern wir haben es für sie entschieden. wir lesen keine statistiken um uns selbst zu beunruhigen und wir behalten die nerven, oder versuchen dies so gut es geht! wenn ich all das nicht hinbekommen würde, dann sollte ich es besser lassen, oder? wir sind jedenfalls ganz stolz auf unsere zwei kleinen reisemäuse die wirklich beide flüge und den zwischenstopp in dubai ohne nörgeln mitgemacht haben. damit wollen wir nicht angeben, wir beschönigen auch nichts. wir möchten einfach nur darauf hinweisen, dass die eltern es in der hand haben, wie die kinder auf reisen reagieren und agieren. und wir möchten die jenigen unter euch, die immer gerne gereist sind und nun vor der frage stehen ‚kann ich das auch mit kindern?‘ ermutigen, dass es mit der richtigen planung und nötigen ruhe auch fernreisen kein problem sind – auch ohne auswendig gelernte statistiken und mobiler hüpfburg.
infos zum video:
pullover von E – grey label via fräulein&matrose
rucksack von E – affenzahn
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