so und dann? ein riesen vogel wartete auf uns – einer den ich bisher gemieden habe weil ich dachte, hey dieses riesen flugzeug soll echt fliegen?! dank der kids hatte ich aber gar keine gelegenheit mich mit weiteren gedanken abzulenken und einmal auf unseren plätzen im riesigen A380 angekommen konnte nun der gemütliche teil beginnen. wenn denn alles gut geht. wir haben also die kinder mit snacks und spielzeug versorgt {bzw versorgen lassen, denn davon gabs einiges} und es uns in unserer familyreihe ein bisschen gemütlich eingerichtet. kurz nach dem start merke ich schon, dass das bedenken gegenüber dem großen vogel völlig unberechtigt war – so ruhig und komfortabel bin ich lange nicht geflogen.
aber ihr kennt das sicher, kein flug ohne anekdötchen. hier eins aus der reihe ‚eltern entspannt euch mal!‘
wir haben schon einmal auf der reise nach bali feststellen müssen, dass es leute gibt, die ihren eigenen stress gerne auf die kinder abladen und sich dann wundern, wenn das kind durchdreht, keinen bock hat, rumschreit und weder schlafen noch sitzen oder essen will. komisch ist das nicht, oder? da nützt auch kein gut zu reden mehr, wenn im nächsten satz der vorwurf an das nervige kind mitschwingt… wieso macht man denn dann so eine reise?
einen ähnlichen fall hatten wir dieses mal auch.
neben uns saß eine mama, die, so hatte man sofort mitbekommen, alleinerziehend ist und mit ihrer 2 jährigen tochter den weg nach australien antrat. so ziemlich jeder um unsere reihe herum hat dies mitbekommen. zwei monate wird sie mit ihrer tochter durch australien reisen. zwei. monate. und gerne auch noch neuseeländischen boden erkunden. sie sei ja eine reisefrau. soweit ist ja eigentlich nichts schlimmes dabei. eigentlich. denn dann packte sie einen aufblasbaren kindersitz aus & erzählte allen die es nicht wissen wollten, wie wahrscheinlich es ist, dass bei turbulenzen das kind auf dem schoss der eltern und mit dem normalen gurt zerquetscht werden würde. hat sie gelesen, auf einer der vielen websites. was man da nicht alles liest. oh die statistik… ach ja, auch gut: kinder würden ja nur angeschnallt, damit sie in einem solchen fall nicht quer durch das flugzeug geschleudert werden und andere passagiere gefährden könnten. ‚ah ja!?‘ dachte ich und schaute kurz zu phil rüber, der seine augen verdrehte und mir telepathisch mitteilte, keine sorge, du bist keine schlechte mutter, nur weil du kein mobile hüpftburg für die kinder mit dir herumschleppst.
nachdem diese mama dann beim start ihr kind, wohlbemerkt grade zwei jahre, über sämtlichen eventuell eintretenden körperlichen veränderungen aufgeklärt hatte, das kind völlig verängstigt in seiner hüpf… äh seinem reisekindersitz versank & der arme direkte nachbar {es stellte sich später heraus, dass er pilot ist} über das komplettes privatleben von mama und kind {und natürlich dem erzeuger – dieser sei echt unfähig, weil das kind bei ihm völlig unsicher sei, denn er hat nicht die fähigkeit wie sie, gefahren zu erkennen bevor sie passieren, das kann eben nicht jeder} informiert hatte, die kleine währenddessen mindestens 3 mal ihre apfelschorle verschüttete und die mama dann irgendwann ziemlich entnervt und leicht überfordert versuchte, ihre überfürsorglichkeit gegenüber ihrem sitznachbar-pilot zu rechtfertigen – denn der hatte sie mittlerweile darüber aufgeklärt, dass die hüpfburg und ihre statistiken völliger unsinn seien.
als R bald drauf im baby bassinet einschlief, E ihre geschenke & das kinderessen und ja, auch den disney channel, genossen hatte, phil & ich tatsächlich ein weinchen trinken und den geburtstagskuchen, den wir noch nachträglich für R bekommen hatten, genießen konnten, und die mama mit großem aufsehen die kleine wickeln ging, schaute mich der sitznachbar-pilot an und:
’na, sie haben aber schon sehr entspannte kinder!‘
ich antwortete ’sagen sie das aber nicht zu laut, ich möchte mein glück nicht herausfordern! aber meistens machen die kleinen das gut mit hier!‘
er: ‚ihr reist also öfter, hm?‘
ich nickte.
‚das merkt man!‘ erwiderte er mir lächelnd.