der märchenhafte königssee

die zeit bei esther und ihrer familie war so wunderbar und das wetter für anfang november so traumhaft schön, dass ich kurzerhand beschlossen hatte, unseren mama-tochter-roadtrip noch ein paar tage zu verlängern.

nachdem wir das köfferchen gepackt hatten machten wir uns durch die wunderbaren bergstraßen auf den weg zum königssee an der österreichischen grenze. links und rechts der straßen tauchte die sonne alle bäume in ein prächtiges goldgelbes gewand – ein lichterspiel das uns alle drei sehr faszinierte. E kam aus dem staunen gar nicht mehr heraus, an jeder ecke wartete ein neues WOW auf uns! ja, ich liebe die berge, den herbst, all seine farben und diese angenehm-warmen tage, die es so unvergleichlich schön einfach nur zu dieser jahreszeit gibt.

unser ziel war berchtesgarden, wo wir – auch so kurzfristig – noch ein kleines zimmer in einem gasthof ergattern konnten. den ersten abend verbrachten wir drei mit kuscheln im bett, erzählten von den vergangen tagen, den kleinen und großen abenteuern und was uns am meisten in erinnerung geblieben ist. darüber hinweg schliefen wir sehr bald ein…

am nächsten morgen nahmen wir uns vor, zum gipfelkreuz des jenner zu wandern. also ich nahm uns das vor um genau zu sein – ich wollte unbedingt dort hoch, auch wenn ich wusste das dies nicht mit dem kinderwagen zu machen war. also packten wir unser 7 (oder auch 27) sachen und machten uns auf den weg. einen teil der strecke legten wir mit der kleinen gondelbahn zurück, den rest liefen wir. E hate großen spaß, sammelte, wie meistens, auf dem weg allerhand kleine schätze und ich freute mich, dass sie doch so viel laufen wollte. R schlief friedlich in der trage und ich genoß die warme herbstsonne und den unglaublich wunderbaren blick auf die bergkulisse. kurz drauf ging es dann aber richtung gipfel, was natürlich für eine 2,5 jährige anstrengend ist, gar keine frage. somit kamen wir dann zum ‚eselteil‘ des tages – nee, wir haben uns keinen esel eingefangen um uns auf den gipfel kutschieren zu lassen, ICH habe den esel gespielt. R – immernoch schlafend – vorne in der babytrage, der rucksack samt kamara und snacks auf dem rücken und E auf meinen schultern. was soll ich sagen, ich wurde von jedem vorbeikommenden wanderer gefragt ob ich meinen kinderwagen verloren hätte oder ob ich nicht wüsste, dass die gondel auch bis oben fährt – doch doch! das weiß ich, aber manche gehen ins fitnessstudio und ich laufe eben berge hinauf, ist schöner und ruhiger hier. war meine antwort.

das war es in der tat und es hat sich gelohnt. ich war stolz auf E & auch auf mich und konnte unsere pause auf dem gipfel einfach umso mehr genießen.

am zweiten tag am königssee sind wir mit dem schiff gefahren, das hatte sich E gewünscht. ich hatte massentourismus erwartet. gottseidank erfüllte sich diese befürchtung aber nicht und wir konnten diese märchenhafte kulisse in vollen zügen genießen, späßchen mit den bootsfahrern machen, dem echo, erzeugt durch ein trompeten stück vorgetragen von einem der bootsmänner an einer bestimmten stelle auf dem see, in aller ruhe lauschen und anschließend ein paar wunderbare stunden direkt am see verbringen, picknicken und uns die sonne ins gesicht scheinen lassen. der see ist durch die tatsache, dass er unter naturschutzsteht und somit außer dem elektrobootverkehr keine weiteren aktivitäten zugelassen sind, absolut ruhig. oft sind fotos ja nur ausschnitte von bestimmten situationen, man kann vieles ausblenden, was störend ist. in diesem fall ist aber alles genau so wie es zu sehen ist – traumhaft schön. und ich konnte mich gar nicht ’satt knipsen’… also viel spaß beim anschauen und happy berg- und see-weh!

 

und egal wie anstrengend es auch ist, mit zwei kleinen kindern allein unterwegs zu sein – ich werde diese tage nicht vergessen. das stahlen in E’s augen, das lachen und ihre süßen kleinen geschichten die sie sich während ihres spielens ausgedacht hat, die zwei stunden mittagsruhe, in denen E im wagen schlief und ich mit R am see saß und einfach nur die seele hab baumeln lassen & ihr dabei zu gesehen habe, wie sie auf entdeckungstour geht (krabbelt) und sich bei jedem neuen fund lautstark gefreut hat… so viele wunderbare momente, die ich für immer im mein herz geschlossen habe, machen jeden tiefpunkt und jeden wutausbruch von E, jede verzweifelte minute in der ich auch mal ein tränchen verdrückt habe, wieder vergessen.

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2 Comments

  • Liebe Claudi,
    ich danke dir für diesen traumhaften Bericht! Ich hatte deine Bilder schon live auf Instagram bestaunt und mich noch lange gefragt, wie du das mit den beiden Kleinen auf den Berg geschafft hast. Hut ab vor diesem Kraftakt! Baby, Rucksack UND Kleinkind können wirklich sehr schwer werden. Es war bestimmt eine wunderschöne Zeit, die ihr hattet. Und ich bewundere es sehr, wie du das mit den beiden Krümeln geschafft hast. Und ich bin beruhigt und muss schmunzeln, wenn ich lese, dass es auch bei dir kleine verzweifelte Szenen gab.
    Viele liebe Grüße aus ganzem Herzen,
    Kathrin

    • danke dir liebe kathrin für deine herzlichen worte!
      manchmal gehören solche kraftakte einfach dazu – ob beim wandern auf einen berg oder im alltag.
      das kennen wir als mamas ja alle nur zu gut 😉

      alles liebe
      claudi
      x

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