Hallo Stoffwindeln

WERBUNG | Bereits als Bo unterwegs war hatte ich kurz überlegt, das Thema Stoffwindeln anzugehen aber mich dann doch dagegen entschieden.

Vor ein paar Wochen sind wir nun aber doch auf Stoffis umgestiegen und ich dachte mir: wieso nicht schon viel früher???
Hat man sich einmal ein bisschen in das Thema eingelesen, ist es gar nicht mehr so kompliziert wie es zunächst scheint und auch das mit der Wäsche ist viel weniger Aufwand als ich dachte! 

Ausschlaggebend war neben der Tatsache, dass diese Müllberge mich einfach schockieren, der Punkt, das die WWW (Weggewerfwindeln) bei unserem Jüngsten nachts nicht mehr dicht hielten. Er dreht sich viel hin und her, auf den Bauch und wieder zurück, alles ist verrutscht und so waren einige Male Schlafanzug und Bett nass. 

Also habe ich mir die ersten Überhosen und Einlagen/Höschenwindeln (aus Baumwolle, Bambus & Hanf) für ihn besorgt und siehe da, es hält nachts dicht! Zudem merkt er nun viel eher wenn sich was tut, was das aufs Töpfchen gehen lernen wesentlich einfacher macht. 

Es lag nun also nahe, dass wir bei unserem Babymädchen von Anfang an mit Stoffwindel wickeln wollen. 

Welches System eignet sich für Neugeborene denn wohl am besten? Da musste ich mich nun auch nochmal ein bisschen einlesen… zarte, empfindliche Haut, kleine Popos und schmale Beinchen. Alles Faktoren, die ich beachten möchte.

Das ich ein großer Fan von Wolle bin, sollte bekannt sein. Sie ist nicht nur Temperatur ausgleichend und Schmutzunempfindlich und daher für das Leben in den Bergen und tägliches draußen sein, vor allem im Waldkindergarten, bestens geeignet, sondern gefettet auch wasserdicht. So bin ich auf das Thema Stoffwindel Überhosen aus Wolle gekommen und damit ziemlich schnell auf das Label „Windelinge“ , das ich euch heute vorstellen möchte! 

Die Manufaktur, mit Sitz in Osnabrück, fertigt kuschelige und zudem wunderschöne Stoffwindeln aus zertifizierter Merinowolle und Baumwolle, Wickelzubehör, nachhaltige und alternative Frauenhygiene- und Familienprodukte – handgemacht in Deutschland.. Gründerin Gesa und ich haben uns via Instagram „kennengelernt“ und haben zum Thema „Windeln aus Wolle“ ein kleines Interview geführt, das euch die meisten Fragen beantworten sollte.

Liebe Gesa, wer steckt hinter Windelinge?

Windelinge sind mittlerweile eine ganze Menge Leute: Ein siebenköpfiges Nähteam, drei Versandhilfen, ein lieber Buchhalter, eine wundervolle Fotografin, ein netter Mann hinter den Shopfotos und ich, Gesa: Gründungsmitglied und Geschäftsführerin.

Wie und wann hast du gemerkt: es muss sich etwas ändern? Und wie kam es dann zur Gründung von Windelinge?

Ich habe meinen ersten Sohn zu Beginn mit PUL-Überhosen gewickelt und schnell gemerkt, dass mich – und so ging es auch meinem Mann – das knirschige, gar nicht sooo umweltfreundliche Material stört. Ich wollte Wolle, aber in schön und bunt und trotzdem pflegeleicht und vor allem gut sitzend. Nach langem Material- und Schnittfindungsprozess war sie fertig: die erste WIndelinge-Wollüberhose aus Biowolle (innen) und Biobaumwolle (außen).

Wie ist Windelinge aufgebaut?

Windelinge sind Wollüberhosen. Im Inneren ist unserer eigener Wollstoff vernäht – außen Baumwolle/Leinen oder Tragetuch, manchmal auch Wolle oder Wolle-Seidestoffe. Um eine vollständige Windel zu bekommen, braucht man eine Überhose und eine Saugeinlage. Meine Lieblingseinlage ist die Hanfflat. Die kam bei uns immer gedrittelt in die Überhose. Unterwegs haben wir noch einen Booster (eine kleinere Zusatzeinlage) mit in die Windel gelegt.

Welche Materialien nutzt ihr und was macht Windelinge so besonders?

Es gibt vieles, was unsere Windeln besonders macht. Zum Einen natürlich unser Schnitt. Den gibts nur bei uns. Wir haben für alle Produkte unsere Schnitte selbst gradiert – von der Windel, über die Unterhose bis zu den Fäustlingen. Bei der Auswahl unserer Stoffe und Rohstoffe achten wir sehr genau auf die Herkunft und den Anbau nach ökologischen und sozialen Standarts.

Was sind deine Ziele/Wünsche für die Zukunft von Windelinge?

Mein großer Wunsch ist, dass wir mit Windelinge mehr Eltern zum nachhaltigen und achtsamen Wickeln bewegen können. So könnte ich mir auch den Wunsch erfüllen, noch lange mit und für diese wundervolle Firma zu arbeiten.

Grundausstattung: Wie viele Windeln und Einlagen brauche ich?

So pauschal ist es etwas schwer zu sagen, da es vom Baby abhängt und davon, ob ihr einen Trockner habt und wie oft euer Kind Stuhlgang hat.

Generell ist man mit sechs bis acht Überhosen und 25 Saugeinlagen, einem Wollfett und einer Wollfettseife für den Beginn sehr gut aufgestellt.

Hier könnt ihr auch nochmal detailliert lesen, wie der Start mit Stoffwindeln aus Wolle euch ganz einfach gelingt!

Was sind Wetbags? Und womit kann ich die Wegwerf-Feucht-Tücher am besten ersetzen?

Wetbags sind Taschen, in denen man benutze Windeln oder auch Kleindung und Läppchen unterwegs sammelt und transportiert. Statt Feuchttüchtern kann man einfach Baumwollläppchen mit etwas Wasser und, bei größeren Verschmutzungen zusätzlich etwas Mandelöl, nutzen.

Wie lange vor der Geburt beginne ich am besten mit der Vorbereitung?

Es ist nie zu spät. Selbst wenn das Kind schon einige Monate oder auch Jahre alt ist, kann man starten. Damit zur Geburt alles einsatzbereit ist, sollte man ein paar Wochen vor dem errechneten Termin bestellen, damit die Einlagen, die, wenn sie neu sind, ca acht Waschgänge zur optimalen Saugkraft brauchen, bei jeder 60 Grad-Wäsche mitgewaschen werden können (sie können natürlich auch nach einmal waschen genutzt werden, saugen dann aber noch nicht so gut). 

Auch die Windelüberhosen müssen vor dem Einsatz gewaschen und gefettet werden.

Wie oft muss gewaschen werden? (Vor der ersten Nutzung und dann während der Nutzung)

Vor der ersten Benutzung empfehlen wir zwei Wasch- und Fettgänge für die Überhosen. Danach: wenn die Windel undicht wird, große Verschmutzungen aufweist oder spätestens nach zwei bis vier Wochen. Sonst zwischen den Wickeldurchgängen einfach lüften.

Wie oft muss gefettet werden? (Vor der ersten Nutzung und dann während der Nutzung)

Nach jedem Waschen muss auch gefettet werden. Fetten ist auch gar nicht schwer: einfach etwas Wollfett in sehr heißem Wasser auflösen, einige Tropfen Spüli/Kindershampoo dazugeben bis eine milchige Emulsion entsteht. Die Windeln dann einige Stunden hineinlegen und anschließend liegend trocknen. Fertig.

Besondere Tipps und Tricks?

Wolle wickeln ist nicht so schwer wie man vielleicht denkt. Und es macht wirklich richtig Spaß, wenn man den Dreh raushast.

Liebe Gesa, ich Danke dir für dieses Gespräch und dafür, dass wir eure wunderschönen Windeln schon ganz bald an unserer Kleinsten testen dürfen. Wie schön, wenn man sich da sogar auf das Wickeln freut ;-).

Eine kleine Anleitung zum Waschen und fetten der Stoffwindeln

Im Shop von Windelinge bekommt ihr nicht nur die wunderschönen Überhose und Einlagen, die zusammen eine vollwertige Windel ergeben, sondern auch alles, was ihr zum waschen und fetten eurer Wollwindeln braucht. Das ganze wird plastikfrei verpackt uns zu euch gesendet – auch das Wollfett (muelsingfrei) kommt in einem Schraubglas.

Als Erstes werden die Wollüberhosen mit der Wollseife in warmen Wasser gewaschen und anschließend unter ebenfalls warmen, fließenden Wasser ausgespült. Ihr könntet dies auch im Wollprogramm eurer Waschmaschine machen. Schaut dann aber, welches Wollwaschmittel sich am besten dafür eignet.

Nun wird 1 TL des Wollfettes in einer Tasse sehr heißem Wasser aufgelöst und unter Zugabe von einigen Tropfen Spüli/Babyshampoo eine milchige Emulsion hergestellt.

Die noch nassen, zu vor gewaschenen Wollwindeln legt ihr nun mit der Innenseite nach oben schauend, in eine Schüssel/Eimer und gebt die Wollfett Emulsion darüber. Nun gebt ihr 2 L sehr warmes (nicht kochenden) Wasser hinzu und schaut, dass alle Windeln vollständig bedeckt sind. In meinem Fall habe ich auf die 2 L plus Emulsion 3 Stoffwindeln in der Größe Newborn (also Winzlinge) gefettet. Bei den Windelingen (also die etwas größeren Windeln) würde ich 2 Windeln auf die gleiche Menge Wasser inkl. Emulsion in einer Schüssel/Eimer fetten.

Die Windeln sollten nun nicht mehr bewegt werden und mindestens 4 Stunden in ihrem Wollfettbad liegen bleiben.

Anschließend werden sie vorsichtig ausgedrückt und in ein Handtuch gewickelt angetrocknet (man kann sie auch bei sehr geringer Drehzahl in der Waschmaschine schleudern) und liegend getrocknet. Ich habe sie nach draußen in die Sonne gestellt und so waren sie bereits nach wenigen Stunden trocken.

Die Einlagen, in diesem Fall aus Baumwolle- und Hanfgemisch (kbA), werden einfach bei 60 Grad in der Maschine gewaschen. Vor dem ersten Einsatz wird empfohlen, die Einlagen etwa 8 mal vorzuwaschen, damit sie ihre volle Saugkraft entfalten. Ich gebe sie also nun bis das unsere Kleinste kommt immer mal wieder mit in die Wäsche und dann kann das Wollwindelwickeln starten!

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